Star Trek

Von Captain Kirk zu Captain Picard

Star Trek - der Film

Als im Dezember 1979 "Star Trek - Der Film" in die Kinos kam, steckte das Star Trek-Franchise noch in den Kinderschuhen. Es bestand aus der TV-Serie, einer Zeichentrick-Serie und einer gerade entstehenden globalen Fangemeinde. Der Erfinder der Serie, Gene Roddenberry, hatte gerade eine zweite TV-Staffel entwickelt, aber nach dem Erfolg von Star Wars wurde das Projekt zu "Star Trek - Der Film" ausgeweitet. Der Film vereinigte die Originalbesatzung der Serie mit einer neu ausgestatteten U.S.S. Enterprise. Regie führte Robert Wise, der unter anderem für West Side Story verantwortlich zeichnete. "Star Trek - Der Film" war natürlich ein großer Erfolg, wurde von den Fans aber mit gemischten Gefühlen aufgenommen und heftig diskutiert. Captain Kirk (William Shatner) führt seine Mannschaft in die gigantischen Aufbauten um V'Ger, einem allmächtigen Wesen, das sich auf einem zerstörerischen Kurs Richtung Erde befindet. Mit seinem neuen Ersten Offizier (Stephen Collins), Lieutenant Ilia (gespielt von der verstorbenen Persis Khambatta) und seiner alten Mannschaft, muss Kirk das Geheimnis um V'Gers wirkliche Absicht lüften und die Sicherheit der Galaxie wieder herstellen. In Relation zur Länge des Films gibt es etwa gleich viele Sequenzen mit und ohne Dialog. Dadurch hat der Film einige Längen. Allerdings sind Douglas Trumbulls visuelle Effekte herausragend und die Filmmusik von Jerry Goldsmith wird als eine seiner besten Arbeiten angesehen. Das Thema wurde später für die Fernsehserie "Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert" verwendet. Glücklicherweise (für Star Trek-Fans) gibt es eine Version von "Star Trek - Der Film", die 143 Minuten dauert und im Vergleich zur Kinoversion allgemein als besser empfunden wird.

Star Trek II - Der Zorn des Khan

Obwohl "Star Trek - Der Film" ein finanzieller Erfolg war, stieß er bei den Star Trek-Fans nicht auf einheitliche Zustimmung. "Star Trek 2 - Der Zorn des Khan" wurde dagegen mit mehr Begeisterung aufgenommen, da das Szenario sich mehr an der klassischen Serienvorlage orientierte. Inspiriert durch die Episode "Der schlafende Tiger" der Classic-TV-Serie, vereinigt der Film den zum Admiral beförderten Kirk mit seiner Nemesis, dem genetisch überlegenen Khan (Ricardo Montalban). Dieser will sich an Kirk rächen, der ihn auf dem desolaten Planeten Ceti Alpha V gefangengesetzt hatte. Mittel zum Zweck ihres Kampfs ist das Projekt Genesis, ein streng geheim gehaltener Plan der Sternenflotte, der es ermöglicht, ganze Planeten in besiedelbare Welten zu transformieren. Dieses Projekt wird von Carol Marcus (Bibi Besch), der Mutter des von Kirk entfremdeten und mittlerweile erwachsenen Sohnes geleitet. Während Spock den Neuling Lieutenant Saavik (Kirsty Alleys erste Filmrolle) bei ihrer Ausbildung überwacht, liefern sich Kirk und Khan bis zum Schluss bittere Gefechte, die über eine dramatische Verfolgungsjagd im Weltraum zum unerwarteten Tod von Kirks bestem Freund führen. Das war Stoff, wie ihn Star Trek-Fans lieben - abgerundet durch spektakuläre Spezialeffekte, einen großartigen Bösewicht (dank Ricardo Montalbans hervorragend melodramatischer schauspielerischer Leistung) und eine gelungene Kombination von Humor, Spannung und wunderbaren Ideen. Regisseur Nicolas Meyer (der eine tragende Rolle im Erfolg von zukünftigen Star Trek-Filmen spielen sollte) legte den Film als eine Mischung aus Moby Dick, Shakespeare-Tragödie, U-Boot-Thriller aus dem Zweiten Weltkrieg und blendender Science Fiction an und gab damit den Ton für die folgenden Star Trek-Filme vor.

Star Trek III - auf der Suche nach Mr. Spock

Wir haben nicht wirklich geglaubt, dass Spock tot ist, oder!? Als Spocks Sarg am Ende von Star Trek 2 auf der Oberfläche des Genesis-Planeten landete, wurde uns bereits erzählt, dass Genesis die Macht hat, "dem Tod Leben einzuhauchen". Es ist also keine Überraschung, dass "Star Trek 3 - Auf der Suche nach Mr. Spock", eine ebenso dichte wie holprige Fortsetzung, Spock neues Leben gibt. Auf die Wiedergeburt Spocks folgt sein schnelles Wachstum, während der Planet Genesis sich parallel dazu in einer Folge heftiger geologischer Beben selbst zerstört. Während Kirk seinen entfremdeten Sohn (Merritt Butrick) näher kennen lernt, muss er sich gleichzeitig mit dem bösartigen Klingonen Kruge (Christopher Lloyd) herumschlagen, der mit allen Mitteln die Macht über das Genesis-Projekt erringen will. Währenddessen kehrt der wiederbelebte Spock zu seinem Heimatplaneten zurück, und Star Trek 3 gewinnt beträchtlich durch die Darstellung der zeremoniellen (und natürlich höchst logischen) Traditionen der Vulkanier. Der Film ist etwas enttäuschend, wenn man ihn mit Star Trek 2 vergleicht, aber eine - nun, logische - Fortsetzung, die Spock erfolgreich wiederauferstehen lässt (und Regie-Debütant Leonard Nimoy) und dem phänomenalen Star Trek-Franchise zurückbringt - als ob er wirklich jemals weg gewesen wäre. Mit Kirks vorsätzlicher Zerstörung der U.S.S. Enterprise und Robin Curtis, die die scheidende Kirsty Alley als Lt. Saavik ersetzt, ist "Star Trek 3 - Auf der Suche nach Mrs. Spock" sicherlich als Übergang in der Serie zu sehen, der den Weg freimachte für den äußerst populären Star Trek IV.

Star Trek IV - zurück in die Gegenwart

Dieser Film wird allgemein als der beste Film in der klassischen Serie der Kinofilme angesehen. Der Film kehrt zu einem der beliebtesten Themen der Original-Serie - der Zeitreise - zurück und bringt Kirk, Spock, McCoy, Scotty, Sulu, Uhura und Chekov aus dem 23. Jahrhundert in das heutige San Francisco. In ihrer eigenen Zeit begegneten die Helden der Sternenflotte einer außerirdischen Sonde, die eine geheimnisvolle Nachricht aussandte - eine Nachricht, die in Form des Gesangs der ausgestorbenen Buckelwale überbracht wurde. Falls die Sonde keine Antwort erhält, resultiert daraus die Zerstörung der Erde. Kirk und seine Leute reisen also zurück in das 20. Jahrhundert der Erde - in ihrem erbeuteten klingonischen Raumschiff -, um einen Buckelwal in die Zukunft zu bringen, der mit der außerirdischen Sonde kommunizieren kann. In der Nacherzählung hört sich der Inhalt von "Star Trek 4 - Zurück in die Gegenwart" leicht abgedreht an, aber so, wie er von Leonard Nimoy (der bereits bei Star Trek 3 Regie führte) in Szene gesetzt wurde, wird der Film zu einem populären Abenteuer, das mit Humor und lebendiger Handlung zwischen den beliebten Star-Trek-Charakteren gefüllt ist. Catherine Hicks (aus der TV-Serie 7th Heaven) spielt die Walexpertin des 20. Jahrhunderts, die schließlich von den guten Intentionen Kirks und Spocks überzeugt ist. Mit großem komödiantischen Anteil an der Handlung, der auf dem Zusammenprall zwischen Helden der Zukunft und den Großstadt-Realitäten des 20. Jahrhunderts basiert, war "Star Trek 4 - Zurück in die Gegenwart" ein riesiger Erfolg, der nicht nur das normale Publikum, sondern auch eingefleischte Trekkies überzeugte.

Star Trek V - am Rande des Universums

Der amerikanische Filmkritiker Roger Ebert sagt es kurz und bündig: "Von allen Star Trek-Filmen ist dies der schlechteste". Die folgenden Filme haben an dieser Auffassung nichts geändert. Wir können froh sein, dass sie alle erheblich besser gewesen sind, seit "Star Trek 5 - Am Rande des Universums" 1989 in die Kinos kam. Nachdem Leonard Nimoy mit Star Trek 3 und Star Trek 4 Erfolge erzielt hatte, nutzte William Shatner seinen Vertrag, um Regie bei dieser Mission zu führen, in der ein rebellischer Vulkanier Sybok (Laurence Luckinbill) Repräsentanten der Föderation, in seiner übereifrige Suche nach dem Ursprung des Lebens, entführt. Der Film handelt also von der Suche eines verrückten Vulkaniers nach Gott. In diesem Film kommt übriegens erstmals die Enterprise-A zum Einsatz, die zum Ende von Star Trek IV in Dienst gestellt wurde. Zu der Zeit, als Kirk, Spock und die Kohorten der Föderation das Ende der Galaxie erreicht haben, ist diese Reise in die endgültige Zukunft vom peinlichen Prolog, verbunden mit viel holpriger Handlung, zu einer absurden Lösung gekommen. Eingefleischte Trekkies werden den Film trotzdem in ihre Videosammlung aufnehmen - sie werden ihn sich aber nur in einem unbeobachteten Moment anschauen. Nach dieser niederschmetternden Erfahrung gab Shatner den Regiestuhl an Nicholas Meyer zurück, der bereits bei "Star Trek 2 - Der Zorn des Khan" Regie geführt hatte. Der Film erhielt die "Goldene Himbeere 1990" für den schlechtesten Film, außerdem wurde William Shatner die Negativ-Auszeichnung in den Kategorien "Schlechteste Regie" und "Schlechtester Schauspieler" verliehen.

Star Trek VI - das unentdeckte Land

Nach Star Trek 5 konnte es nur besser werden, und Nicolas Meyer, Regisseur von Star Trek 2, stellte mit "Star Trek 6 - Das unentdeckte Land" die klassiche Mischung aus Weltraum-Oper, intelligenter Handlung und fesselndem Zusammenspiel von handfesten Helden und schrecklichen Bösewichtern wieder her. Der Film, der in seinem Untertitel und mehreren Dialogzeilen Anleihen bei Shakespeare macht, sieht Admiral Kirk und die Mannschaft der Enterprise auf einer diplomatischen Mission, um Friedensverhandlungen mit dem ehrwürdigen Klingonen-Kanzler Gorkon (David Warner) zu führen. Als der hochrangige Klingone und einige Offiziere unbarmherzig ermordet werden, wird Kirk dafür verantwortlich gemacht. Dessen Untersuchung fördert einen Plan zum Meuchelmord zutage, der von dem ruchlosen Klingonen General Chang (Christopher Plummer) ausgeheckt wurde, um die Bemühungen des historischen Friedensgipfels zu zerstören. In dem Maß, wie sich dieser politische Handlungsstrang entwickelt, bekommt Star Trek 6 schärfere Untertöne, da Kirk und Spock mit ihren gegensätzlichen Auffassungen von Diplomatie konfrontiert werden. Ihre Loyalität wird auf eine harte Probe gestellt, als sich herausstellt, dass der Verräter ein vulkanischer Offizier ist. Mit dramatischem Tiefgang in diesem letzten Film mit der ursprünglichen Star-Trek-Mannschaft wird die alte Crew mit großen Ehren entlassen. Während damit die Fackel an die Mannschaft von "Star Trek: The Next Generation" übergeben wurde, sollten in "Star Trek 7 - Treffen der Generationen" nur Kirk, Scotty und Chekov - wenn auch nur kurz - auf die Leinwand zurückkehren.

Star Trek VII - Treffen der Generationen

Es gab nur zwei Wege für die Schauspieler der klassischen Star Trek-Serie, um mit den Schauspielern der "Star Trek - The Next Generation"-Serie in einem Film aufzutreten: entweder mussten Captain Kirk und seine Zeitgenossen sehr alt sein oder eine Form von Zeitreise musste in die Handlung eingebaut werden. Da alternde Helden nicht besonders aufregend sind (trotz eines willkommenen Cameo-Auftritts des gealterten Dr. McCoy) vereint "Star Trek 7 - Treffen der Generationen" Captain Kirk (William Shatner) und Captain Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) in einem Rennen durch die Zeit, um einen Verrückten auf seiner Suche nach himmlischer Zufriedenheit zu stoppen. Als ein geheimnisvolles Energieband namens Nexus fast die neue U.S.S. Enterprise B zerstört, geht der gerade aus dem Dienst ausgeschiedene Captain Kirk verloren und wird für tot erklärt. Aber er ist glücklich und zufrieden, gefangen im Fegefeuer des Nexus - ein idyllischer Zustand, von der geheimnisvollen Guinan (Whoopi Goldberg) als "reine Freude" bezeichnet. Picard muss Kirk dazu überreden, dieses komfortable, aber künstliche Zwischenreich zu verlassen und Dr. Soran (Malcolm McDowell) zu stellen - den Verrückten - der Milliarden von Leben bedroht, um mit den süchtig machenden Freuden des Nexus wieder vereint zu werden. Mit Seitensträngen der Handlung, wie der um Datas Emotions-Chip und der spektakulären Bruchlandung der Enterprise, befriedigte dieser Film nicht nur die Trekkies, sondern konfrontierte sie auch mit etwas, was es vorher noch nicht gegeben hatte: den heroischen und endgültigen Tod eines beliebten Star-Trek-Charakters. Während "Star Trek 7 - Treffen der Generationen" die Fackel an die Next Generation mit Würde und unterhaltsamen Abenteuern weitergibt, gehört der Film mit seiner etwas holprigen Geschichte nicht zu der Sorte, die allen gefallen wird, aber er ist ein würdiger Kinostart für Picard und seine Mannschaft.

Star Trek VIII - der erste Kontakt

Star Trek-Filme mit geraden Nummern tendieren dazu, besser zu sein, und dieser (Nummer 8 in der populären Filmserie) ist keine Ausnahme. "Star Trek 8 - Der erste Kontakt" verfügt über eine intelligente Handlung, in der die Borg-Maschinenwesen versuchen, in die Vergangenheit der Erde einzufallen, diese zu ändern und die gesamte Menschheit zu "assimilieren". Zeitreise, eine brandneue Enterprise und die gelungene Regie von Jonathan Frakes, der schon bei Folgen von "Star Trek - The Next Generation" Regie führte, machen diesen Film zu einem der Besten innerhalb der Serie. Captain Picard (Patrick Stewart) und seine fähige Mannschaft reisen in der Zeit zurück zur Erde des Jahres 2063. Dort hoffen sie, sicher stellen zu können, dass der Erfinder des Warp-Antriebs (gespielt von James Cromwell) seinen Pionierflug erfolgreich ausführen kann und dadurch den "ersten Kontakt" mit einem außerirdischen Volk herbeiführt. Die verführerische Königin der Borg (Alice Krige) hält Lieutenant Data (Brent Spiner) gefangen, da sie den Versuch der Föderation, die Vergangenheit zu erhalten, sabotieren will. Der gefesselte Android sieht sich durch quälende Fleischeslust, ausgelöst durch die Königin der Borg, in Versuchung geführt! Brillant ausgedacht, passt "Star Trek 8 - Der erste Kontakt" genau in die wachsende Star-Trek-Chronologie und führt zu einer überraschenden Enthüllung, die ein wichtiges historisches Kapitel in der weitergehenden Mission markiert: "to boldly go where no one has gone before". "First Contact" ist auch der Originaltitel der Episode "Erster Kontakt" der Fernsehserie, zu der kein direkter Zusammenhang besteht. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von etwa 150 Millionen US-Dollar, wovon circa 19 Millionen auf Deutschland entfallen, wurde der Film zu einem der kommerziell erfolgreichsten Star-Trek-Filme und – bei einem Budget von 45 Millionen US-Dollar – zu der für das Filmstudio Paramount profitabelsten der vier Leinwandadaptionen von "Das nächste Jahrhundert".

Star Trek IX - der Aufstand

Star-Trek-Fans waren entschieden unentschlossen in ihrer Reaktion auf das neunte Kinoabenteuer in Paramounts lukrativem Star-Trek-Franchise. Die treuen Loyalisten aber werden die Art schätzen, wie dieses Abenteuer der Next Generation den Geist der originalen Star-Trek-Serie wieder aufleben und gleichzeitig eine tolerierbare Portion New-Age-Philosophie, kombiniert mit einer humorvollen Handlung, für die Schauspieler der Next Generation einfließen lässt. Diesmal müssen sich Captain Picard (Patrick Stewart) und seine Mannschaft auf einen Shangri-La ähnlichen Planeten begeben, um herauszufinden, warum ihr androider Freund Data (Brent Spiner) in einem Dorf voll friedlicher Ba'ku Handwerker Amok läuft. Die Ba'ku sind dank der "metaphysischen Strahlung" ihres Planeten seit 309 Jahren nicht gealtert. Wie sich herausstellt, ist eine Verschwörung im Gange, die sich der abtrünnige, grausig gealterte Ru'afo ausgedacht hat (F. Murray Abraham, der seine Rolle in einer Maske spielt, die die schlimmsten Alpträume eines Schönheitschirurgen wahr werden lässt). Er hat sich dazu mit einem abtrünnigen Sternenflotten Admiral (Anthony Zerbe in einer seiner letzten Filmrollen) verbündet. Sie sind hinter der Macht des Jungbrunnen des Ba'ku Planeten her. Da eine solche Übernahme aber die oberste Direktive der Nichteinmischung der Sternenflotte verletzt, ist es an Picard und seiner Mannschaft, den Plan zu stoppen. Im Lauf der Handlung profitieren alle vom metaphysischen Effekt, der sich bei Worf in Form von Pubertätserscheinungen auswirkt (sichtbar durch eine auffällige Form von klingonischer Akne), Picard durchlebt eine jugendliche Romanze mit einer Ba'ku (die wunderbare Donna Murphy), Geordi erlebt für einen bewegenden, wenn auch kurzen Moment die Rückkehr seines natürlichen Sehvermögens und Troi fragt Dr. Crusher, ob sie bemerkt hätte, dass "ihre Brüste wieder fester geworden seien". Einige Fans spotteten über diese humoresken Einlagen, aber gerade sie machen "Star Trek 9 - Der Aufstand" so unterhaltsam wie der Film auf der anderen Seite enttäuscht. Ohne die Lacher (inklusive Datas spritzigem Auszug aus Gilbert & Sullivans "HMS Pinafore") ist der Film ein ziemlich routinierter Eintrag in das Franchise, ohne echte Überraschungen, mit einer Anzahl von Ungereimtheiten in der Handlung und der allgemeinen Erscheinung einer mit großem Budget hergestellten TV-Episode. Als Co-Star und Regisseur erweist sich Jonathan Frakes als fähiger Träger der Star Trek-Flamme - und es ist schön, Frauen in ihren Vierzigern als intelligent und sexy porträtiert zu sehen. Aber während Star Trek 9 sicherlich ein adäquates Trek-Abenteuer ist, kann es mit den besten Filmen der Serie nicht ganz mithalten.

Star Trek X - Nemesis

Nachdem im romulanischen Imperium durch einen Umsturz ein neuer Prätor an die Macht gekommen ist, wird die Enterprise NCC 1701-E von Admiral Janeway zu einer Kontaktaufnahme nach Romulus geschickt. Dort angekommen, finden Captain Picard und seine Crew schnell heraus, um wen es sich bei dem neuen Prätor namens Shinzon handelt: Der junge Mann ist ein Klon des Captains und das Produkt eines längst aufgegebenen romulanischen Komplotts gegen die Föderation der Vereinten Planeten. Doch Shinzon hat zwei Probleme: Um das romulanische Militär auf seiner Seite zu halten, muss er die Föderation angreifen. Um dies zu tun, muss er jedoch erst einmal überleben - und genau dafür benötigt er aufgrund eines genetischen Defekts Picards sämtliches Blut! Das zehnte Leinwand-Abenteuer der Crew einer U.S.S. Enterprise wurde stark zusammengeschnitten, was zwar der inneren Logik des Drehbuchs nicht immer gut tat, das Tempo des Films aber durchaus verschärfte. Action-Fans können sich an sehr gut inszenierten Raumschlachten, Verfolgungsjagden und Schusswechseln erfreuen, während die Fans von Commander Riker und Counselor Troi endlich die Hochzeit ihres Lieblingspaares bejubeln dürfen - sowie Rikers längst fällige Beförderung zum Captain. Neben den angesprochenen Löchern in der Handlung fallen jedoch auch einige andere Punkte negativ auf: so entpuppt sich Marina Sirtis in diesem Film, der die größte Berücksichtigung ihrer Rolle als Deanna Troi in einem Star-Trek-Film überhaupt aufweist, als denkbar schlecht in Form. Auch Tom Hardy als Shinzon weiß nicht vollständig zu überzeugen, was aber möglicherweise auch an der extrem langen Nase liegt, die ihm Make-up-Spezialist Michael Westmore ins Gesicht geklebt hat, um eine größere Ähnlichkeit mit Picard-Darsteller Patrick Stewart zu erreichen. Fairerweise gilt es zu berücksichtigen, dass wohl kaum ein Schauspieler - außer eben jenem Patrick Stewart - einen Klon von Captain Picard hätte glaubwürdig darstellen können. Warum also nicht der britische Shakespeare-Darsteller, sondern sein Ensemble-Kollege Brent Spiner, der den Androiden Data verkörpert, eine Doppelrolle spielen durfte, bleibt ein Rätsel, zumal die tragisch endende Storyline um Datas "Bruder", den Androiden B-4, eher zu den Drehbuch-Schwächen zu zählen ist. Mit "Star Trek - Nemesis" ist den Produzenten eines der lukrativsten SF-Franchises der Welt eine qualitative Steigerung zum letzten Kino-Abenteuer "Star Trek - Der Aufstand" gelungen, die aber durchaus hätte stärker ausfallen dürfen. Für Fans ist der Film ohnehin ein Muss, da er das letzte Abenteuer der originalen Crew um Captain Jean-Luc Picard darstellt.

Star Trek XI - Star Trek

Schlicht "Star Trek" ist der Titel des elften Kinofilms, der auf der Science-Fiction-Serie Raumschiff Enterprise von Gene Roddenberry basiert und Anfang Mai 2009 (immerhin sieben Jahre nach dem letzten Film) in die Kinos kam. Für seine Interpretation der populären Serie besetzte Regisseur J. J. Abrams zahlreiche bekannte Rollen mit neuen, jungen Schauspielern. Der Film beleuchtet insbesondere die Vorgeschichte der Figuren Kirk und Spock. Er etabliert außerdem eine alternative Zeitlinie innerhalb des Star-Trek-Universums. Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Anfänge der klassischen "Enterprise"-Besatzung um Captain Kirk, Mister Spock, Scotty und den Bordarzt Pille in der Sternenflotte. Dabei wird Kirk als Draufgänger im "Top Gun"-Stil eingeführt, der die Studentin Uhura in einer Kneipe anmacht. Des Weiteren erfahren die Zuschauer, dass Bordingenieur Scotty das "Beamen" auf Raumschiffe, die sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, erfunden hat. Die Filmfiguren um Kirk, Spock, Scotty und Pille sind zwar die gleichen geblieben, doch mit der jungen Darstellerriege um Chris Pine (Kirk), Zachary Quinto (Spock), Simon Pegg (Scotty) und Karl Urban (Pille) legt Abrams bewusst Wert darauf, einen Generationswechsel einzuleiten. Doch auch die Nostalgiker werden nicht enttäuscht, denn Ur-Spock Leonard Nimoy ist in einer Gastrolle Teil der Enterprise Crew. Und mit Eric Bana als Bösewicht hat es die junge Mannschaft mit einem in allen Belangen herausragenden Gegenspieler zu tun. Mit dem elften Teil findet die Star-Trek-Filmreihe wieder in die Erfolgsspur zurück. Er erhielt nicht nur den ersten Oscar (bestes Make-Up) der Filmreihe, sondern zog auch so viele Zuschauer wie nie zuvor in die Kinos (385 Millionen Dollar wurden weltweit eingespielt).

Star Trek XII - Into Darkness

"Star Trek Into Darkness" ist der zwölfte Kinofilm, der die alternative Zeitlinie des Star-Trek-Universums vier Jahre nach dem letzten Film weiterführt. Regisseur ist ebenfalls wieder J.J. Abrams, der eine nahtlose Fortsetzung seines Aktion-geladenen letzten Teils anstrebte. Die Handlung knüpft Parallelen zu Star Trek II, da hier wieder Khan als Gegenspieler auftaucht, der sich allerdings zeitgemäß als Terrorist in Szene setzt: bei einem gefährlichen Manöver verstößt Captain James T. Kirk gegen die Direktiven der Sternenflotte, um Spocks Leben zu retten. Er wird degradiert, das Kommando über die Enterprise wird ihm entzogen. Auf der Erde braut sich einstweilen Unheil zusammen. Ein gerissener, mit scheinbar übermenschlichen Kräften ausgestatteter Feind (Khan) aus den eigenen Reihen hat einen Plan erschaffen, der nicht nur die Existenz der Sternenflotte, sondern des gesamten Planeten in Frage stellt - ein Feind, den Kirk nur zu genau kennt. Auch bei seiner zweiten "Star-Trek"-Mission gelingt J.J. Abrams die Harmonisierung emotionaler und witziger Beziehungsdynamik mit kinetischer Action. Der Plot, der durchaus Überraschungen bietet, ordnet sich der Entwicklung der Hauptfiguren unter, die bei "Star Trek" schon immer im Vordergrund standen. In der Qualität der Darstellungen, die das ganze Spektrum zwischen heiter, berührend und wütend abdecken, zeigt der Reboot die Progression gegenüber den Vorbildern - und Benedict Cumberbatch als Bad Guy echte Star-Präsenz. Während sich international die Kritiken überwiegend positiv äußerten, fiel in Deutschland das Urteil eher negativ aus. Hier wurde u.a. eine "philosophische Leere" des Films gegenüber früheren Episoden ausgemacht, obwohl durch die alternative Zeitlinie alle Möglichkeiten offen gewesen wären. So wird der Film eher als wuchtiges, clever komponiertes Konglomerat des Kino-Franchis gesehen. Dies ist durchaus nicht von der Hand zu weisen, da auch die erstmals eingesetzte 3D-Technik wirkungsvoll in Szene gesetzt wurde. Letztendlich gibt Abrams aber der Erfolg wieder einmal Recht, da der Film im ersten Quartal nach Veröffentlichung weltweit 451 Mio. US-Dollar einspielte und damit seinen Vorgänger übertrumpfte.

Star Trek XIII - Beyond

Die Star-Trek-Kinofilm-Ära schien sich dem Ende geneigt zu haben, bis J.J. Abrams mit Star Trek 11 und einer komplett neuen Crew das Franchise modernisiert und wieder zu Ruhm und Ehre geführt hat. Nicht allen "Trekkies" war es recht, was Abrams mit seiner Neuauflage des Star-Trek-Universums machte. Beklagten sich doch viele, dass der elfte Kinofilm um die Crew der Enterprise mehr an Star Wars, als an Star Trek erinnere. Im dritten Teil der Neuauflage übernahm J.J. Abrams dieses Mal allerdings nur die Produktion. Regie führt nun Justin Lin, der vorher eher durch seine "Fast & Furious" Reihe auf sich aufmerksam machte. Wie bereits in "Star Trek Into Darkness" und "Star Trek" schlüpfte Pegg wieder in die Rolle des Chefingenieurs der Enterprise, Chris Pine hatte als Captain James T. Kirk das Kommando und wurde hierbei von Zachary Quinto als Spock erneut unterstützt. Auch Karl Urban, Zoë Saldaña, John Cho und Anton Yelchin konnten in ihren alten Rollen als Pille, Uhura, Sulu und Chekov zu sehen sein. Das Drehbuch schrieb übrigens Simon Pegg, der im Film die Rolle des Scotty spielt. Der Film wurde, auch im Vergleich mit anderen Filmen aus dem Star-Trek-Franchise, positiv aufgenommen. Er konnte 83% der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen. Etwas kritischer wurde mal wieder der Film von deutschsprachigen Rezensenten gesehen. Er verfüge zwar über einige atemberaubende Schauwerte fühle sich jedoch über weite Strecken uninspiriert zusammengezimmert an. Der Film erhielt trotzdem eine Reihe von Auszeichnungen und Nominierungen, darunter drei Nominierungen im Rahmen der Kids Choice Awards 2017 und eine Nominierung in der Kategorie "Feature Motion Picture: Best Special Make-Up Effects" für Joel Harlow und Richie Alonzo im Rahmen der Make-Up Artists and Hair Stylists Guild Awards 2017. Er spielte zudem weltweit Einnahmen von über 343 Millionen US-Dollar ein, bei 185 Millionen US-Dollar Produktionskosten. Trotzdem endeten die Abenteuer dieser Entprise mit alternativer Zeitlinie an dieser Stelle erst einmal, weil sich die Schauspieler zwar für eine Fortsetzung aussprachen, aber man sich bei der Gage leider bisher nicht einig werden konnte.